Die Reise führte uns über 11 Reisetage mehr als 4000 km entlang der Westküstenstaaten und verfolgte das Ziel, die - aus unserer Sicht - bedeutendsten und schönsten Nationalparks zu besuchen.

Die Reise begann in Los Angeles, wobei wir eine freien Tag für den Besuch der "Universal Studios" nutzten. Auch wenn wir uns das Studioareal etwas größer vorgestellt hatten, war es der Besuch wert. Gleich am nächsten Tag ging es auf eine 644-km-Tour nach Phönix, um von dort aus zum Grand Canyon zu starten. In dem "Double Tree Paradise Valley Resort" durften wir leider nur eine Nacht verbringen, obwohl das schöne Klima und die herrliche Anlage des Hotels zu längeren Verweilen verlockt hat.

Jetzt war jedoch ein Höhepunkt zu erwarten - den Grand Canyon zu besuchen - eines der sieben natürlichen Weltwunder. Der Weg dort hin führte uns vorbei an Montezuma's Castle (alte indianische Klippen des Sinaguas Stammes) und durch die reizvolle Kleinstadt Sedona (Kulisse vieler Spielfilme).

Nun hatten wir den Grand Canyon erreicht und waren von der Größe dieser Felsenformation beeindruckt. Eine richtigen Eindruck kann man jedoch erst gewinnen, wenn man sich dieses Weltwunder aus luftiger Höhe ansieht. Deshalb unternahmen wir einen ca. halbstündigen Hubschrauberrundflug, welchen wir trotz der 145,-$ pro Person nicht missen möchten. Ohne diesen "luftigen Eindruck" kann man die Weite dieses einmaligen Naturgebildes nicht fassen.

Wenn man aber glaubte, dass dies bereits das schönste Naturschauspiel ist, welches die Weststaaten zu bieten haben, der hat sich gewaltig geirrt, denn bereits am Folgetag ging es in das Land der Navajo-Indianer zum "Monument Valley". Von hier aus ging es dann nach Kanab - bekannt als Utahs "kleines Hollywood". Leider war die Unterkunft - das "Shilo Inn" - nicht besonders "berauschend", denn der Frühstücksraum für die gesamten Gäste war mit etwa 30qm nur gut doppelt so groß, wie unsere heimische Küche.

Für diesen Wermutstropfen wurden wir jedoch am Folgetag mit dem Besuch des "Bryce Canyon" entschädigt. Der Bryce Canyon wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Er ist damit kein Canyon im eigentlichen Sinne wie zum Beispiel der Grand Canyon. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen Amphitheatern mit bizarren Felsnadeln, so genannte Hoodoos. Diese Felsnadeln erreichen eine Höhe bis zu 60 Meter.

Von hier aus ging es gleich weiter zum "Zion-Nationalpark". Zion ist ein altes hebräisches Wort und bedeutet soviel wie Zufluchtsort oder Heiligtum, welches oft von den mormonischen Siedlern in Utah benutzt wurde. Innerhalb des Parks befindet sich eine schluchtenreiche Landschaft mit zahlreichen Canyons, von denen der Zion Canyon und der Kolob Canyon die bekanntesten sind. Die Canyons sind aus 170 Millionen Jahre altem braunen bis orangeroten Sandstein der Navajo-Formation entstanden. Der Park liegt an der Grenze zwischen dem Colorado-Plateau, dem Great Basin und der Mojave-Wüste.

Nach diesen vielen Natureindrücken, musste nun etwas folgen, was der Mensch selbst geschaffen hat - dies war Las Vegas  die amerikanische Stadt der Illusionen und des gnadenlosen Kopierens einer Vielzahl von Bauwerken und sonstigen Sehenswürdigkeiten der Welt (vom Eifelturm über Madame Tussauds bis zur Sphinx). Hier waren wir im "Sahara-Hotel" untergebracht. Dieses Hotel ist wohl wie jedes andere Vegas-Hotel gestaltet, d.h. ohne Uhren, ohne Fenster im Casino und immer ein langer weg zum Speiseraum quer durch das Casino. Ein Bummel durch die Stadt - entlang des so genannten Strip lohnt sich immer. Am günstigsten kommt man, wenn man sich ein 24-h-Ticketfür 5,-$ kauft, um all die Fahrten zu bewältigen. für Den Abend haben wir uns durch den Besuch der Show "The Beatles - Love -Cirque du Soleil" versüßen wollen, da glücklicher weise die beiden "Süßen mit den weißen Tigern" nicht mehr im Mirage auftreten. Abgesehen von dem horrenden Eintrittspreis ( 137,50 $ pro Person) waren wir doch von dem, was für dieses Geld geboten wurde sehr enttäuscht. Der herrliche Klang der alten Beatlessongs passte absolut nicht zu dem teilweisekrampfhaft wirkenden Clownerie auf der Bühne. John Lennon (wie auch George Harrison) würde sich bestimmt dafür im Grab umdrehen.

Weiten ging unsere Fahrt zum "Yosemite-Nationalpark". Leider war es uns wegen des Wetters nicht vergönnt, die mehr als 1000 Jahre alten Mammutbäumen zu besichtigen, da die Pässe wegen Schnee gesperrt waren. Deshalb mussten wir mit den kleineren nur wenige 100 Jahre alten Exemplaren Vorlieb nehmen.

Danach ging es weiter nach San Francisco - eine Stadt, die es eigentlich wert ist, dort nicht nur 2 Tage zu verweilen. Der Fußweg über die "Golden Gate Bridge" ist ebenso obligatorisch, wie eine Fahrt mit der "Cable Car" und dem Besuch des "Pier 39". Ob es sich lohnt, als Besucher von San Francisco für Geld in einer Zelle von Alcatraz einsperren zu lassen, können wir nicht einschätzen - da hat die Zeit nicht mehr gereicht. Leider ist diese Stadt nicht gerade bekannt für beständiges Wetter - ein Schirm (egal ob gegen Regen oder Sonne eingesetzt) sollte ein ständiger Begleiter sein.

Nun befanden wir uns bereits auf dem Rückweg zu unserer Ausgangsstation (Los Angeles) und fuhren entlang der Küste auf dem "17-Mile-Drive". Der 17-Mile Drive ist eine Straße nahe Monterey (Kalifornien), die zwischen Pebble Beach und dem Del Monte Forest (einem Zypressen-Wald) verläuft. Sie ist Anziehungspunkt vieler Touristen und befindet sich im Besitz der "Pebble Beach Company", die für das Befahren der Straße eine Gebühr von 8,75 $ (Stand: Juli 2006) erhebt. Hier kann man sich auf vorgeschriebenen Wegen an den Villen der "Reichen und Schönen" visuell erfreuen - u.a. fuhren wir am Anwesen von Bruce Willis vorbei. Dann ging es nach Santa Barbara im Herzen von Kalifornien - bezeichnet auch als "amerikanische Riviera".

Das vorletzte Hotel unserer Rundreise war das "Santa Maria Inn". Eine Augenweide ist dieses Hotel schon - nur ist in Sachen "Reinlichkeit" ein gewisser Nachholbedarf gegeben. Am Folgetag erreichten wir nach einer Strecke von 255 km unseren Ausgangspunkt - Los Angeles und wurden wieder im "Four Points Sheraton" einquartiert. Hier zeigte sich dann die amerikanische Unflexibilität, wobei nicht unbedingt der Eindruck vermittelt wurde, dass das Hotelpersonal Freude an ihrem Job hat und Gastfreundschaft ebne nur auf Werbeschriften als Floskel eingetragen ist. Das kontinentale Frühstück bestand aus wahlweise 2 Scheiben Toast oder 2 Crossoins, dünnem Kaffee und nach Abwaschmittel schmeckendem Saft. Nachschlagwünsche oder andere Kost ließ man sich recht gut bezahlen. Übrigens muss man in Amerika immer auf der Hut sein, denn die Preise - sofern diese überhaupt ausgeschildert sind - sind reine Nettopreise, so dass die für den jeweiligen Bundesstaat gültige Mehrwertsteuer noch dazu kommt. In Gaststätten wird zusätzlich das Trinkgeld - ohne Nachzufragen mit bis zu 20% - auf den Endpreis aufgeschlagen. Also lieber vorher einen Preis aushandeln, den sonst kann einem beim Servieren der Rechnung das teure Erwachen kommen. In etwa 90 % der Fälle war es auch den Kellnern nicht möglich (auch nach vorheriger Anfrage), Rechnungen Pärchenweise zu erstellen - es wurde der gesamte Tisch insgesamt abgerechnet. Also aufpassen, mit wem man sich an den Tisch setzt.

Fazit: Unter Hinwegdenken der "amerikanischen Mentalität", der teilweisen Arroganz und Unhöflichkeit, der bis zur Dummheit  gehenden Unflexibilität ist der Besuch des Landes wegen der einzigartigen Sehenswürdigkeiten zu empfehlen. Die Natureindrücke können auf keinen Fall adäquat in Fotos wiedergegeben werden.

Montezumas Castle

Grand Canyon 1

Grand Canyon 2

Monument Valley 1

Monument valley 2

Bryce Canyon 1

Bryce Canyon 2

Zion 1

Zion 2

Yosemite

 

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